Geschichte der Stutenmilch
Schon vor 3000 Jahren galt die Stutenmilch in China als Heil- und Wundermedizin. Die Kaiser der Ming-Dynastie schworen auf die Wirkung des "göttlichen Nektars". Große Stutenherden wurden für die Milchgewinnung gehalten. Im Orient nannten die Scheichs die Stutenmilch "ein von Allah gesegnetes Heilmittel". Im 8. Jahrhundert vor Christus beschrieb der Dichter Hesiod in seinem Gedicht "Werk und Tage" die Milch der Stuten als ein alltägliches Nahrungsmittel. Das Reitervolk der Skythen trank die Stutenmilch regelmäßig in vergorener Form. Homer erzählte in seiner "Ilias" von den Pferdemelkern, die die Milch als Nahrungsmittel nutzten. Kubiai-Khan, der Herrscher der Mongolen, soll jeden Abend Kumyß getrunken haben. Nur für ihn und seine Nachkommen wurde eine Herde weißer Stuten für die Milchgewinnung gehalten.
[s/w-Nachbildung]
"Ovid among the Scythians"
Ferdinand-Victor-Eugène Delacroix
Skythe milkt eine Stute.
Originale
1862: Öl auf Holztafel; 32 x 50 cm
New York Metropolitan Museum
sowie
1859: Öl auf Leinwand; 87,6 x 130,2 cm
National Gallery, London.
In der neueren Geschichte nutzten als erste russische Mediziner die Stutenmilch. Das erste Stutenmilchsanatorium entstand 1858 in Samara. Lew Nikolajewitsch Tolstoi, Autor der weltbekannten Romane wie z.B. "Anna Karenina" und "Krieg und Frieden", schrieb über sie: "Stutenmilch regeneriert meinen Körper und beflügelt meinen Geist".
Während des 2. Weltkrieges wurde der Arzt Dr. Rudolf Storch als Kriegsgefangener mit der Stutenmilch vertraut und machte diese in Deutschland bekannt. Im Jahr 1959 kehrte er aus der Kriegsgefangenschaft heim und gründete bald das erste Stutenmilchgestüt.